Juli 2025

Schmerz verstehen aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Schmerzen sind oft mehr als nur ein unangenehmes Gefühl. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spiegeln sie ein Ungleichgewicht im Körper wider – ein gestörter Fluss von Energie (Qi) und Blut. Die TCM betrachtet Schmerzen deshalb ganzheitlich und unterscheidet verschiedene Arten von Schmerz, die sich in ihrer Qualität, Ursache und Behandlung unterscheiden.

Die wichtigsten Schmerzarten in der TCM

1. Kälteschmerz (Han)

Kälteschmerzen sind meist stechend und fixiert. Sie verschlimmern sich bei Kälte und bessern sich durch Wärme. Typische Symptome sind Steifheit und Bewegungseinschränkungen, besonders bei kaltem Wetter.
Behandlung: Erwärmende Methoden wie Moxibustion (Wärmebehandlung), Akupunktur zur Förderung des Qi-Flusses und wärmende Ernährung.

2. Hitzeschmerz (Re)

Hitzeschmerzen werden als brennend und gerötet wahrgenommen und verschlimmern sich bei Wärme. Es können Entzündungen oder Rötungen im betroffenen Bereich auftreten.
Behandlung: Akupunktur zur Klärung von Hitze und kühlende Ernährung.

3. Feuchtigkeitsschmerz (Shi)

Dieser Schmerz ist dumpf, schwer und wetterfühlig. Feuchtigkeit im Körper führt zu einem „Schweregefühl“ und blockiert die Leitbahnen.
Behandlung: Schröpfen, Tuina-Massage und eine leichte, Feuchtigkeit reduzierende Ernährung.

4. Windschmerz (Feng)

Windschmerzen zeichnen sich durch wechselnde Lokalisation und plötzlichen Beginn aus. Wind wird in der TCM als „Anführer der Krankheiten“ bezeichnet, weil er schnell und unbeständig ist.
Behandlung: Schutz vor Zugluft, bewegungsfördernde Akupunktur und Tuina.

5. Blutstagnation (Xue Yu)

Blutstagnationsschmerzen sind stechend, oft nachts schlimmer, und können sich durch eine dunkle Zunge zeigen. Hier fließt das Blut nicht frei, was Schmerzen verursacht.
Behandlung: Gua Sha, Schröpfen und Akupunktur zur Förderung des Blutflusses.

Praxisfall: Herr K. und sein stechender Knieschmerz

Herr K., 46 Jahre, kam mit einem stechenden, fixierten Schmerz im rechten Knie in meine Praxis. Der Schmerz trat besonders nach längerem Sitzen oder bei kühlem, feuchtem Wetter auf. Morgens fühlte sich das Knie steif an, und Spaziergänge waren schmerzhaft.

TCM-Diagnose: Kälte-Feuchtigkeits-Bi-Syndrom
Kälte und Feuchtigkeit blockieren den Qi- und Blutfluss in den Leitbahnen des Knies, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkung führt.

Therapieplan:

Akupunktur: Spezielle Punkte zur Förderung des Qi- und Blutflusses wurden ausgewählt, z.B. St36 (Zusanli) und Sp9 (Yinlingquan), um die Blockade zu lösen und die Durchblutung zu verbessern.

Moxibustion: Direkt am Knie angewandt, erwärmt Moxa die betroffene Stelle und vertreibt die Kälte. Dies verbessert die Beweglichkeit und lindert den Schmerz nachhaltig.

Tuina-Massage: Sanfte Mobilisation des Knies und der umliegenden Muskulatur hilft, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit weiter zu fördern.

Ergebnis:

Nach drei Behandlungen berichtete Herr K. von deutlich weniger Schmerz, besonders bei Kälte. Nach fünf Sitzungen konnte er wieder schmerzfrei spazieren gehen und auch leichte sportliche Aktivitäten aufnehmen.

 

Kostenloses Erstgespräch – Ihr Einstieg in die TCM

Jeder Schmerz ist individuell. Im kostenlosen Erstgespräch (ca. 20 Minuten) besprechen wir Ihre Beschwerden ausführlich, führen eine erste TCM-Diagnose durch und erläutern mögliche Therapieansätze mit verschiedenen Methoden. Dieses Gespräch ist unverbindlich und dient dazu, Ihnen transparent Ihre Optionen aufzuzeigen.

 

Ich freue mich, Sie auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität und Schmerzfreiheit zu begleiten.